Ruth von Heusinger über CO2-Kompensation und den Beitrag ihres gemeinnützigen Unternehmens ForTomorrow
Man sollte den Menschen aktiven Klimaschutz so einfach wie möglich machen.

Job/Beruf
Gründerin und Geschäftsführerin @ForTomorrow gGmbHThemen
Europa, Gemeinnützigkeit, Gründung, Klimaschutz, SDGs, Social Entrepreneurship
Global Goals
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Interview: Daniela Mahr, September 2020
Die gemeinnützige GmbH ForTomorrow habe ich gegründet, um Menschen aktiven Klimaschutz in der EU so einfach wie möglich zu machen.
Wie funktioniert das genau mit dem Klima-Abo?
Wie kamst du auf die Idee? Wie ist die Geschichte dahinter und was hast du davor gemacht?
Ich habe im Emissionshandel gearbeitet und kenne das System daher sehr gut. Es bietet eine sichere Möglichkeit, CO2 direkt in der EU zu reduzieren und eine klimafreundliche Wirtschaft zu fördern. Die gemeinnützige GmbH ForTomorrow habe ich gegründet, um Menschen aktiven Klimaschutz in der EU so einfach wie möglich zu machen und gemeinsam eine lebenswerte Zukunft zu schaffen.
Kompensation ist immer nur eine Zwischenlösung. Langfristig müssen wir unser Leben Schritt für Schritt umstellen.
Unter anderen kritisierte Greta Thunberg vor einer Weile den „Klimakompensations-Bluff“. Die CO₂-Ausgleichswirtschaft verursache „mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Schaden als Nutzen“. Damit musst du dich sicherlich auch auseinandersetzen. Wie reagierst du auf diese Kritik?
Wenn du auf deine Anfangszeit zurückblickst: Wo hast du auf dem Weg zur Gründung und auch jetzt noch die meiste Unterstützung erhalten? Und: Wo lagen und liegen die größten Hürden?
Ich bin immer noch überwältigt von den vielen Menschen, die uns ehrenamtlich geholfen haben. Ohne sie wäre ForTomorrow nicht da, wo wir heute sind. Zum Beispiel wurden unsere komplette Webseite und Marketingstrategie ehrenamtlich entwickelt. Auch erhält man als Non-Profit-Organisation viel kostenlos von den großen Tech Firmen. Schwierig ist, dass man in so einem Set-up sehr flexibel planen muss und auch die Abwägung von Kosten - Nutzen. Wir wollen natürlich so viel Geld wie möglich direkt für den Klimaschutz einsetzen, doch manchmal lohnt es sich zum Beispiel mehr in Marketing zu investieren, um den gesamten Impact zu erhöhen.
Diskussionen sind wichtig, doch noch wichtiger ist, dass man sich für einen Weg entscheidet und startet.
Wo soll die Reise für ForTomorrow hingehen? Was wünschst du dir für die Zukunft? Und wie kann man dich auf dem Weg unterstützen?
ForTomorrow soll sich vom Start-up zu einem stabilen Unternehmen entwickeln, das den Menschen hilft, klimaneutral oder sogar klimapositiv zu leben. Wenn euch ForTomorrow gefällt, dann schließt ein Klima-Abo ab, erzählt anderen davon und helft uns ehrenamtlich. Gemeinsam können wir den Klimawandel rechtzeitig stoppen und eine lebenswerte Zukunft schaffen.
Was würdest du jemandem empfehlen, der/die selbst eine Idee hat und ein eigenes Projekt starten möchte?
Als Erstes prüfe, ob es sich um eine Herzensangelegenheit handelt. Wenn ja, dann rede mit möglichst vielen Menschen über dein Projekt und starte mit der konkreten Umsetzung. Bleib dir treu in den für dich wichtigen Bereichen und in den anderen Bereichen flexibel.