ecovillage hannover eG

Genossenschaft

ecovillage hannover ist ein "Bottom-Up-Prozess" in dem die zukünftigen Bewohner:innen ihr Wohnquartier selber planen. Ziel ist ein suffizientes und nachhaltiges Leben in Gemeinschaft - für 1000 Menschen in Hannover.

ecovillage hannover ist auch der Name einer Wohnbaugenossenschaft, die dieses ergeizige Ziel umsetzt.

Das Projekt steht auf 3 Säulen:

ecovillage hannover - Wohnbaugenossenschaft
- dorfleben ecovillage eV - soziale Projekte
- Ecotopia eG - Energieversorgung, gew. Projekte

ecovillage hannover eG

Die Vision

Die Genossenschaft ecovillage hannover eG plant am Kronsberg ein suffizientes (genügsames) Wohnviertel mit ca. 500 Wohnungen und

ca. 70 Tinyhaus-Stellplätzen für ca. 1.000 Menschen.



Die Vision: Viel gemeinschaftliches Leben mit einem möglichst geringen ökologischen Fußabdruck und mit einem hohen sozialen Standard. Ziel der Planungen ist es, gleichzeitig nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraum auf einem mit dem ÖPNV gut erschlossenen städtischen Grundstück zu schaffen. In dem „Tiny-Living“-Quartier werden die Vorteile einer Großstadt mit denen eines Dorfes miteinander verbunden – ein Ökodorf im urbanen Umfeld.

Planung: Umgesetzt wird das Projekt in einem unseres Wissens in Europa so noch nicht da gewesenen umfangreichen Beteiligungs- und Planungsprozess der zukünftigen Bewohner:innen. Seit einer Auftaktveranstaltung im Januar 2019 haben bisher mehr als 200 Personen in ca. 15 Arbeitsgruppen daran mitgewirkt. Das Stadtviertel wird von den späteren Bewohner:innen von Grund auf mitentwickelt und hebt die Beteiligung der Bevölkerung auf ein neues Level: Nicht die Stadtplaner:innen planen, sondern die Bewohner:innen planen und lassen sich von Fachleuten beraten.

Beteiligung und Corona: Gleich zu Beginn der Pandemie war klar: Es braucht neue Wege für die bisher hohe Beteiligung. Mit der Schaffung einer eigenen digitalen Infrastruktur wurde eine Basis hierfür geschaffen. Durch Videochats, Dateiencloud und weiteren sogenannten „Colaborative Tools“ konnte die Zusammenarbeit nicht nur aufrecht erhalten werden, wir konnten auch neue Menschen hinzu gewinnen. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, oder Familien, deren Tagesplanung oft nicht mit bürgerschaftlichem Engagagement in den Abendstunden zu vereinbaren ist, eröffnete sich hierdurch erst ein Zugang zur Beteiligung. Zusätzlich erhöhte die Digitalisierung unsere Reichweite über die Grenzen von Hannover hinaus.

Ziele: In diesem „Bottom-Up-Prozess“ ist ein Konzept entstanden, bei dem die Reduktion des Ressourcen-verbrauchs durch selbstbegrenzende Lebensweisen und gemeinschaftliche Lebensformen im Mittelpunkt stehen. Neben dem gemeinsamen Planen und Bauen haben auch andere soziale, ökologische und ökonomische Aspekte eine hohe Bedeutung: Klimaneutralität, gesunde Lebensmittel, Inklusion, Kooperation, Generationensolidarität, Tausch- und Leihsysteme für die Bewohner:innen und vieles mehr. Alle Bewohner:innen erkennen mit ihrer Unterschrift eine Charta an, wodurch sie sich zu den Grundwerten Gleichwertigkeit, Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Vielfalt bekennen. Die größte Herausforderung des Projektes ist es, Ökonomie (verträgliche Mieten) und Ökologie zu verknüpfen.

Die ökologischen Ziele zusammengefasst:

  • ecovillage soll vollständig klimaneutral werden! Dies bedeutet: Der Energieverbrauch wird soweit wie sinnvoll möglich reduziert und sämtliche dann noch benötigte Energie für E-Mobilität, Haushaltsstrom, Heizung und Warmwasser, soll in der Jahresbilanz aus unseren eigenen Photovoltaik-Anlagen, so wie unserem eigenen „kalten“ Nahwärmenetz - gespeist über ca. 150 Meter tiefe Erdsonden – zu 100 % regenerativ erzeugt werden.

  • Höchste Energieeffizienz durch modulares Bauen (Passivhäuser) und Baustoffe, die bei der Herstellung wenig Energie brauchen (insbesondere Holz als nachwachsender Rohstoff).

  • Weitgehend in sich geschlossene Stoffkreisläufe, vollständige Regenwasserversickerung und Verdunstung. Halbierung des Trinkwasserbedarfes durch Grauwasseraufbereitung und damit gespeistes zweites „Betriebswassernetz“. Wenn entsprechende Fördergelder erschlossen werden können, Modellversuche mit Spül-Trenntoiletten sowie Nährstoffrückgewinnung aus Fäkalien.

  • ecovillage ist bis auf wenige Ausnahmen autofrei: Ideale Bedingungen für Fuß- und Radverkehr sowie die gute ÖPNV-Anbindung stehen im Vordergrund. Anlieferungen können am Rand des Quartiers abgegeben werden. Es wird ein Minimum an Kfz-Stellplätzen für Carsharing, Besucher:innen und begrenzt private Autos bereitgestellt.

  • Selbstversorgungsmöglichkeiten durch eigene „Urban Gardening“-Flächen und eine gerade im Aufbau befindliche direkt angrenzende SoLaWi.

Organisationstruktur: Träger des Prozesses ist die Wohnungsgenossenschaft ecovillage hannover eG, die im Oktober 2019 gegründet wurde und heute schon über 800 Mitglieder hat. Die bisherige Zusammensetzung entspricht hinsichtlich Alter, Einkommen und Sozialstruktur weitgehend dem hannoverschen Bevölkerungsdurchschnitt. Die Genossenschaft baut die Wohnungen und vergibt sie an ihre Mitglieder. Eigentumswohnungen nach dem Wohnungseigentümergesetz (WEG) sind nicht geplant, einer Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Stiftungen stehen wir positiv gegenüber. Neben den ecovillage-Genossenschaftsgremien (Mitgliederversammlung, Aufsichtsrat, Vorstand) gibt es einen ca. 25-köpfigen ecovillage-Dorfrat, in dem zukünftige Bewohner:innen die Bauentscheidungen entscheidend prägen. Zusätzlich zur Wohnungsgenossenschaft gibt es den gemeinnützigen Verein dorfleben ecovillage hannover eV, der insbesondere die sozialen Projekte organisiert und die Ecotopia Dienstleistungsgenossenschaft eG, die die Energieerzeugung und -verteilung, ein Glasfasernetz und weitere gewerbliche Projekte im ecovillage-Quartier (z.B. einen Dorfladen) betreiben wird.

Wohnungen: Ziel ist eine ausgewogene soziale Mischung. Bei 500 Wohnungen ist folgende Verteilung geplant:

  • 250 Wohnungen (50 %) mit Wohnungsbauförderungsmitteln von Land/Region/Stadt Hannover, davon 60 mit Belegungsrechten der Stadt Hannover und

  • weitere 250 Wohnungen ohne Förderung, aber auch mit Mieten, die sozialverträglich sind.

Zum Thema Genügsamkeit bei der benötigten Wohnfläche: Ziel ist, dass jede im ecovillage wohnende Person nicht mehr als 25 bis 30 m² individuellen Wohnraum nutzt. Maximal zulässig sollen für alle Bewohner:innen, also auch für die „Besserverdienenden“, grundsätzlich die Obergrenzen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus sein (Alleinstehende bis 50 m², zwei Haushaltsmitglieder bis 60 m², drei bis 75 m², vier bis 85 m² und fünf bis 95 m²). Hinzu kommen umfangreiche Gemeinschaftseinrichtungen wie gemeinsame Gästezimmer, ein Co-Working-Bereich für „Heimarbeiter:innen“, eine „Bibliothek der Dinge“ (neben Büchern auch andere Medien, Werkzeug, usw.) und vieles mehr.

Miethöhe: Bei den öffentlich geförderten Wohnungen ist die Miethöhe fixiert und beträgt je nach Einkommen ca. 6,80 bis 7,50 €/m². Bei den freifinanzierten Wohnungen steht die Miethöhe noch nicht endgültig fest, bei den zur Zeit stark steigenden Baupreisen hoffen wir, nicht über 11,50 €/m² zu liegen (plus Nebenkosten), wobei man berücksichtigen muss, dass sich dies nur auf die eigentliche Wohnfläche bezieht und viele geplante Gemeinschaftseinrichtungen schon darin enthalten sind. Die günstigen Mieten sollen u.a. durch eine kostensparende vorgefertigte Modulbauweise der Häuser erreicht werden.

Finanzieller Rahmen: Für das Gesamtprojekt werden für die nächsten Jahre neben ca. 16 Mio. € Grundstückskosten, Planungs- und Baukosten in Höhe von mindestens 100 Mio. € veranschlagt, die durch öffentliche Wohnungsbaufördermittel, sonstige Fördergelder, Bankdarlehen und Mitgliederanteile erbracht werden. Da eine gerade gegründete Genossenschaft kaum Eigenkapital hat, müssen die Mitglieder einen relativ hohen Eigenanteil aufbringen: 1.000 € bei Eintritt und je nach Wohnungsgröße zusätzlich 1.000 € pro 5 m² Wohnfläche als Baudarlehen („nutzungsbezogene Mitgliedereinlagen“), was sie aber ggfs. in Raten aufbringen können. Für Mitglieder, die dies nicht aufbringen können, sind individuelle Sonderregelungen geplant.

Das Baugebiet und Zeitplan: ecovillage Kronsberg liegt am Ostrand der Landeshauptstadt an der Grenze zwischen intensiver Stadtbebauung und offener Landschaft (sie Lageplan unten). Am 24.09.2020 hat der Rat der Stadt Hannover den Verkauf des 49.700 m² großen Grundstücks an die Genossenschaft beschlossen. Ein erstes Versuchs- und Demonstartionsgebäude ( „Modulpilot”) ist im Bau und soll im Oktober 2022 eingeweiht werden. Dann soll auch mit dem Bau der ersten sechs Häuser mit ca. 80 Wohnungen für ca. 150 Menschen begonnen werden. Danach werden jährlich ca. 100 weitere Wohnungen gebaut.

Architektur und Stadtplanung: 2019 haben die zukünftigen Bewohner:innen in mehreren Stufen an einem umfangreichen „Wunschbuchprozess“ teilgenommen. Hierbei wurden durch Bild-Collagen, Geschichtenschreiben und in Form von Knet- und Klötzchenmodellen die Wünsche und Ideen für ein gemeinschaftliches zukunftsorientiertes Wohnprojekt zusammengetragen. Dieses sogenannte „Wunschbuch“ wurde damit zur Basis des folgenden Planungsprozesses: Im Zeitraum März bis August 2020 haben nach einer internationalen Ausschreibung sieben Planungsteams Vorschläge für den Quartiersmasterplan erarbeitet, mit dem die Bau- und Freiflächenstruktur des Quartiers festgelegt wird. Eine Fachjury hat hiervon drei Entwürfe zur Schlussentscheidung durch die Genossenschaftsmitglieder ausgewählt und diese haben am 15.10.2020 entschieden, dass der Vorschlag des Teams Studiomauer/Cityförster aus Hannover umgesetzt werden soll (siehe unten).

Last but not least: Das Projekt findet überregionale Beachtung. Erkennbar ist das unter anderem daran, dass sich bei der internationalen Wettbewerbsausschreibung Teams aus sechs Ländern beworben haben. Über ecovillage hannover wurde bereits in teilweise ganzseitigen Artikeln in den überregionalen Zeitungen FAZ, Süddeutsche, TAZ und Welt am Sonntag und vielfach in den regionalen Medien sehr positiv berichtet.

Global Goals


1 Armut beenden
Armut beenden

Armut in allen ihren Formen und überall beenden

6 Wasser und Sanitärversorgung für alle
Wasser und Sanitärversorgung für alle

Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

7 Nachhaltige und moderne Energie
Nachhaltige und moderne Energie

Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern

10 Ungleichheit verringern
Ungleichheit verringern

Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern

12 Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen
Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen

13 Klimawandel bekämpfen
Klimawandel bekämpfen

Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen*

15 Landökosysteme schützen
Landökosysteme schützen

Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen

16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

17 Umsetzungsmittel und globale Partnerschaft stärken
Umsetzungsmittel und globale Partnerschaft stärken

Stärkung der Umsetzungsmöglichkeiten und Revitalisierung der Globalen Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung

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